Foto-Dreikampf Runde 1: Bestes Foto 2012

Und wieder einmal soll und will ich mein bestes Foto des Jahres küren. Das sucht Michael Omori Kirchner für seinen Foto-Dreikampf, den er ausgerufen hat. „Mein fotografisches Highlight im Jahr 2012“ lautet das Thema der ersten Runde. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mitmachen soll, und das aus vielerlei Gründen. Aber hier kommt erst einmal mein Beitrag zum Wettbewerb.

Die Parade der Straßenwalzen
Die Parade der Straßenwalzen


Im Gegensatz zum Vorjahr, als ich schon einmal mein bestes Foto 2011 gekürt habe, ist mir die Auswahl dieses Mal deutlich schwerer gefallen. Das Bild ist es schließlich geworden, weil ich dabei anders fotografiert habe als sonst oft üblich. Es war ein Termin, wie er in Zeitungsredaktionen alle Tage vorkommt: Baubesprechung auf einer neu asphaltierten Straße – so etwas ist heutzutage in Zeiten leerer kommunaler Kassen eine Seltenheit – und alle wichtigen Leute haben sich brav zum Gruppenfoto vor den Baumaschinen aufgebaut. Die Konkurrenz war auch da, und wie so oft drohten mal wieder Trittbrettfahrer beim Fototermin. Dabei gab es so schöne Motive in Form von Baumaschinen. Und während sich die Offiziellen noch zum Fototermin aufstellten, habe ich mit dem Tele die arbeitenden Jungs mit ihren Walzen gewissermaßen über die Schulter der Herren hinweg ins Bild gerückt. Kleine Finte, die mich dann bewogen hat, das Foto für den Foto-Dreikampf auszuwählen.

Wobei ich mir wirklich keine Chancen ausrechne. Wenn ich mir so ansehe, mit was für Bildern die Konkurrenz antritt, hätte ich es eigentlich auch sein lassen können. Der Wettbewerb krankt für mich schon daran, dass einfach nur ein Foto gesucht wird – ohne besonderes Thema. Womit soll man da antreten? Fashion oder Fotokunst? Reportage oder Landschaft? Bilder von alten Leuten oder Kindern?

Bei Wettbewerben gewinnt man immer mit alten Menschen, Kindern und Bildern aus fernen Ländern. Und am besten man hat alles zusammen.

Das schreibt Michael Gelfert (Migel) auf seinem Blog Licht(in)former, in einem von drei Beiträgen, in dem er seine Kandidaten für die Wettbewerbsteilnahme diskutiert. In einem Kommentar führt er weiter aus:

Gewinnaussichten kann man sich bei einer so großen und heterogenen Jury kaum ausrechnen. Wird man lieber Landschaftsaufnahmen bevorzugen? Portraits? Tierbilder? Oder doch Architektur? Man weiß es nicht…

Was ich aber weiß, und das zeigt mir die Beobachtung von vielen anderen Fotowettbewerben dieser Art, ist, dass man erstens mit Schwarzweiß-Bildern deutlich mehr punkten kann als mit Farbe und dass Reportagefotos wie meines so gut wie selten eine Chance haben. Gerade die Schwarzweiß-Fotografie erlebt zurzeit eine ungeahnte Renaissance. Vielleicht hätte ich mein Bild so einreichen sollen?

Straßenwalzen in Schwarzweiß
Straßenwalzen in Schwarzweiß

Oder vielleicht so . . .

. . . oder so?

Wie auch immer, ich glaube, ohne eine ordentliche Fotoshop-Bearbeitung geht es nicht. Dennoch bleibe ich mir treu und versuche es mit einem reinen Reportagefoto. Denn wie heißt es so schön: Dabei sein ist alles.

Übrigens: Tiere, Landschaft und Architektur hätte ich auch im Angebot gehabt.

Falke: Belohnung nach dem Training.
Falke: Belohnung nach dem Training.
Verlassene Siedlung in den isländischen Ostfjorden.
Verlassene Siedlung in den isländischen Ostfjorden.
Bürokomplex am europäischen Parlament in Straßburg.
Bürokomplex am europäischen Parlament in Straßburg.

 

 

2 Kommentare

  1. Ich muß ehrlich sagen: Die sw-Version gefällt mir besser. :D Auch, wenn ich die immer noch zu schief finde…
    Ach, schwarz-weiß gewinnt? Und warum sagt mir das keiner? Dann hätte ich doch besser Kandidat 2 genommen, mit altem Mann in schwarz-weiß. ^^
    Aber ich schrieb ja schon: Damit gewinnen kann ja jeder. :D

    MiGel

    1. Danke für den Kommentar, SW scheint also doch eher der Bringer zu sein. Das zeigt sich auch, wenn man mal guckt, welche Fotos Michael schon mal als gelungene Einsendungen in seinen Blogbeiträgen über den Zwischenstand zum Fotowettbewerb zeigt. Ich würde meinen Kopf darauf verwetten, dass ein SW-Foto gewinnt.
      Was das Schiefe anbelangt: Gerade das hat für mich den Reiz ausgemacht, mal nicht immer gerade. Kommt übrigens bei Pressefotos gerne mal vor. Es scheint gerade ein bisschen Trend zu sein, im Gegensatz zu SW, wovon sich die meisten Zeitungen – nach 100 Jahren reiner SW-Fotografie in den Blättern – ganz verabschiedet haben. Aber auch schief ist halt Geschmackssache.

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